Blue Heaven Loft
only uses
the perfect system : BRICON



All pigeon info
on the web



De Belgische Reisduif

 

in het Nederlands

en français in English in Deutsch in Chinese
 

« zurürck zum Weblog
 

 Mit Geduld kann man viel erreichen, aber nicht jeder hat sie...
Nachricht gesendet Donnerstag, 17 November 2011

Ich komme kurz noch einmal auf meinen vorhergehenden Artikel zurück, in dem es um das Aussuchen und Selektieren von Tauben ging, die für die Winterzucht geeignet sind. Ich denke nämlich, dass ich noch etwas sehr Wichtiges hinzufügen muss. Ich habe wohl vergessen (bei mir geschieht das nämlich automatisch), darauf hinzuweisen, dass man bei der Beurteilung und Bewertung des Flügels unbedingt darauf achten muss, dass die Tauben keine gespaltenen oder zerschlissenen Schwungfedern haben. Ich werde versuchen, diesen Faktor so gut oder so schlecht wie möglich zu erklären. Es handelt sich dabei um eine vielschichtige Sache, die nicht so einfach ist, weil die Fingerspitzen eurer Hände bei der Suche danach ein wichtiges Instrument sind. Die meisten Taubenzüchter sind engagierte Handwerker und arbeiten viel und schwer mit ihren Händen, wobei die Fingerspitzen am meisten gebraucht werden. Diese werden dadurch hart und rau und im Laufe der Zeit auch gefühlloser. Darum haben es Handwerker schwerer, solche Tauben ohne weitere und tiefer gehende Untersuchungen herauszufinden. Seit meiner Rückkehr nach Belgien wurde ich schon mehrmals gefragt, warum ich bei der Versorgung meiner Reisetauben immer Handschuhe trage. Der Grund dafür liegt auf der Hand. Ich möchte so dafür sorgen, dass meine Fingerspitzen nicht hart werden, denn sie befähigen mich, die empfindsamsten Stellen zu entdecken und zu betasten. Meine Frau ist die Einzige, die das bestätigen kann. Das ist kein Geschwätz, das ist die reine Wirklichkeit. Und sollten die Deutschen doch etwas mehr darüber wissen? Sie sprechen doch immer über ihr „Fingerspitzengefühl“. Vor vielen Jahren war ich einmal mit meinem Freund Peter Trost aus Aalen (Deutschland) zu Besuch bei dem verstorbenen Großmeister Piet de Weerd aus Breda (Niederlande). Und ehrlich gesagt, wer Piet einmal bei der Beurteilung einer Taube zugesehen hat, wird das niemals vergessen. Seine weisen Aussprüche haben noch immer Gültigkeit und blieben im Gedächtnis. So erzählte er uns Folgendes, nachdem wir ihm eine Taube in die Hand gegeben und gefragt hatten, was er darüber dächte. „Was ist eine Taube?“ fragte er uns, und ohne uns die Chance zu geben, darauf zu antworten, verkündete er seine beispiellose Meinung, die inzwischen historisch geworden ist. Sie lautet folgendermaßen: „Eine Taube ist zu 90 % Orientierungsvermögen, der Kompass, der eine Taube befähigt, den Weg nach Hause zu finden. In diesem Punkt können wir nur raten, darüber weiß man immer noch sehr wenig. Uns bleiben also nur 10 % übrig, die wir haben, um eine Taube zu beurteilen. Darin ist alles enthalten, was wir fühlen, wenn wir eine Taube in die Hand nehmen. Gute oder schlechte Federn? Kurze oder lange Muskeln? Geschmeidige oder stramme und harte Flügel? Das Betrachten des Auges und der Kehle? Das Gleichgewicht? Der Schluss der Legebeine? Das kräftige oder nicht so kräftige Brustbein? Kurz, alles was wir sehen und uns erlaubt, eine richtige Beurteilung zu machen, ist in diesen 10 % enthalten.“ „Und“, fuhr Piet fort, „nun muss man wissen, dass unter 100 Züchtern vielleicht nicht einmal ein  einziger ist, der auch nur ein Prozent von diesen 10 % beherrscht!“ So weit dieser weise Ausspruch zum Gedächtnis von Piet de Weerd, dem alten Fuchs. Ich habe diesen Absatz speziell aufgeschrieben, um deutlich zu machen, wie schwer es ist, die richtigen Tauben für die bevorstehende Winterzucht auszusuchen. Auf jeden Fall wünsche ich euch Erfolg dabei.
Gespaltene und zerschlissen Schwungfedern kommen meistens bei Tauben mit trockenem und sprödem Gefieder vor. Wenn man den Flügel aufmacht und die vier Fingerspitzen der Hand unter dem Flügel vom Hinterflügel zu den großen Schwungfedern gleiten lässt, kann man diesen Fehler mit ein bisschen Übung fühlen. Um hier Sicherheit zu bekommen, muss man den Flügel der Taube umdrehen, sodass die Schwungfedern sichtbar werden. Wenn man dann ein paarmal aus der Nähe hineinpustet, heben sich die Deckfederchen, sodass man an der Unterseite des Flügels sehen kann, ob die Taube, die man in der Hand hat, gespaltene Schwungfedern hat oder nicht. Eigentlich ist das eine Arbeit, die man schon längst getan haben müsste. Solche Tauben hätten schon viel früher aus dem Bestand verschwinden müssen. Hier noch ein paar Hinweise, um solche Tauben schnell herausfinden zu können. Außer ihrem trockenen und spröden Gefieder vermitteln solche Tauben auch den Eindruck, als wären die kleinen Deckfederchen an der Unterseite des Flügels nicht lang genug. Die Folge davon ist, dass man einen Flügel hat, bei dem man sozusagen durchgreifen kann, wenn man mit den Fingerspitzen über die Oberfläche des Flügels hin- und hergleitet. Beobachtet mal, wenn solche Tauben baden. Das sind die, die am meisten Zeit benötigen, um trocken zu werden, und bei Regenwetter werden sie selten oder nie einen frühen Preis gewinnen. Ist es euch schon mal aufgefallen, dass man bei um den Schlag fliegenden Tauben regelmäßig ein Fluggeräusch hört? Nun, meistens kommt das von Tauben mit gespaltenen oder zerschlissenen Schwungfedern. Wenn ihr solche Tauben entdeckt, setzt sie nicht für die Winterzucht ein, egal woraus sie auch immer stammen.
Die Zeit drängt, die Winterzucht steht vor der Tür, und wir haben versprochen, noch etwas über die Augen, die Kehle und die besten Kombinationen bei der Paarung zu sagen. Die Augen: Ich muss euch nicht mehr erzählen, wie wichtig die Augen sein können? Und solange eure Augen euch nicht betrügen, ist alles in Ordnung. Große Meister kommen und gehen schließlich wieder dahin, weil ihr Blick auf die Tauben weniger wird und das Gefühl in ihren Fingerspitzen langsam dahinschwindet. Was suchen und sehen wir letztendlich im Auge einer Taube? Ich habe gern Tauben mit einem gut geschlossenen Auge, bei dem der Augapfel von einem kreisförmigen Augenlid umschlossen wird. Tauben mit ovalen, eiförmigen Augen bekommen bei uns keine Chance, die folgenden Generationen zu verstärken. Ihre Augen sind entweder feucht oder sie leiden an einer Entzündung der Augenbindehaut und müssen also dringend behandelt werden. Mehr darüber zu passender Zeit, aber mit Sicherheit vor Beginn der Reisesaison 2012. Bei der Farbe der Augen müssen wir doch auch aufpassen. Bei allen Augenfarben findet man hervorragende Flieger. Darum ist es sehr gefährlich, Tauben nur aufgrund ihrer Augenfarbe zu behalten. Schöne Augen sind natürlich verführerisch, und wenn man gut hinsieht, kann man daran den Gesundheitszustand ablesen. Und das ist doch wichtig. Bei Frauen ist das auch der Fall. Es gibt welche, deren Augen und Blicken ein Mann nur schwer oder gar nicht widerstehen kann. Derjenige, der drauf eingeht, kommt meistens betrogen nach Hause. Bei näherer Bekanntschaft wird das dann schnell klar. Deswegen ist es doch wohl gut, dass die Reue erst nach der Sünde kommt und nicht davor. Denn wir wissen doch alle, dass schöne Frauen und Blumen nicht lange ungepflückt am Wege stehen bleiben. Sorgt für und sucht nach Augen, die trocken sind und eine glänzende Ausstrahlung haben. Augen, bei denen die Farbe gleichsam mit einem Pinsel aufgetragen ist. Augen auch, die eine eher kleine Pupille einrahmen. Bei Tauben, deren Augen eine nicht zu beschreibende und also verwaschene Farbe zeigen, muss man doppelt aufpassen. Sie sollten besser gespielt werden, um festzustellen, was sie wert sind. Lasst den Korb die Auslese treffen, denn der lügt selten. Und schließlich suchen wir immer nach Tauben mit einem vollständigen Wertring. Man findet ihn meistens bei Weibchen, weniger bei Männchen. Was manche auch immer behaupten mögen, dieser Wertring spielt eine wichtige Rolle bei der Zucht. Wenn einer der beiden Partner über einen vollständigen Wertring verfügt, ist das sicherlich ein Pluspunkt. Aber andererseits muss auch berücksichtigt werden, dass man niemals eine Taube allein wegen ihres Wertringes auslesen und behalten sollte. Doch ist dieser Wertring ein wichtiger Teil in dem komplexen Ganzen bei Tauben, aus denen gezüchtet wird.

FOR A BETTER BREEDING

Nun zur Kehle: Normalerweise muss man nicht in die Kehle schauen, wenn sich die Taube, die man in der Hand hält, ruhig anfühlt, Selbstvertrauen ausstrahlt, weiße Nasenwarzen und Augenränder hat und sich durch ein außergewöhnlich seidenweiches Gefieder auszeichnet. Ich schaue erst dann in die Kehle, wenn ich Zweifel habe. Eine Kehle muss von rosiger Farbe sein, absolut nicht entzündet, frei von Schleim, und die Öffnung der Luftröhre muss die Form eines Gerstenkorns haben und beim Ein- und Ausatmen beinahe unbeweglich sein. Tauben, bei denen man in der Kehle etwas anderes sieht und feststellt, müssen dringend medizinisch untersucht werden. Achtung jedoch bei fetten Tauben: Sie können hier eine Ausnahme bilden.
Geeignete Kombinationen bei den Zuchtpaaren: Wir werden immer und so lange es möglich ist nach Tauben suchen, die einander ergänzen und als solche sehr gut zueinander passen, ohne dass wir jedoch echte Ausgleichspaarungen machen. Wir werden niemals groß mit klein zusammenbringen. Was daraus entsteht, ist unsicher. Die Natur hat jedenfalls ihre Launen und ist bei der Vererbung unberechenbar. Wir paaren also so, dass einer der beiden Partner mit Sicherheit einen vollständigen Wertring hat. Wir haben am liebsten eine etwas größere Täubin im Nest. Blaue Tauben werden an blaue Tauben gesetzt und gehämmerte an gehämmerte. Die Pigmentierung und die Intensivität der Farben werden dadurch klarer. Glasaugen werden mit Glasaugen gepaart. Gelbaugen teilen ihr Nest mit Gelbaugen. Auch Rot- und Farbaugen bilden immer ein Paar. Nur im Sommer weichen wir von diesem System des Züchtens ab. Für das letzte Gelege aus unseren Zuchttauben setzen wir Glasaugen mit Gelbaugen zusammen, während rote und stark gefärbte Augen weiterhin zusammenbleiben. Warum? Weil wir jedes Jahr aus dieser Runde Tauben auswählen, die zukünftig unseren Zuchtschlag bevölkern sollen. Die Erfahrung hat uns im Laufe der Jahre gelehrt, dass diese Sommerjungen mehr Widerstandskraft haben als ihre früher geborenen Geschwister und Halbgeschwister. Und eins ist sicher: Alles aus der Vergangenheit ist gestern gestorben, alles für die Zukunft wird heute geboren.
Anfang Dezember sind wir wieder da. Bis dann also…

THE LOST SON

  senden Sie Ihre Reaktion

« zurürck zum Weblog

 


© 2004 Michel Vanlint
Michel Vanlint
Bogaerdenstraat 33 / 3440 Zoutleeuw
Tel: +32(0)475 75 79 58 / Fax : +32(0)11 69 66 78
Email : michel@vanlint.be
Nedstat Basic - Gratis web site statistieken

Eigen homepage website teller