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De Belgische Reisduif

 

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Nachricht gesendet Freitag, 4. Februar 2011

"Carpe diem", so viel wie "Nutze den Tag"
 

Ein lateinisches Sprichwort, niedergeschrieben von dem römischen Dichter Horaz in einem seiner Verse. Wer ist mehr als ich berufen, darüber mitzureden?

The Lost Son... er schaut und sieht,
dass es gut ist... und er genießt.

Täubinnen, die legen... Ist es Ihnen schon aufgefallen, dass Täubinnen, die wir als Jährige und Zweijährige mehr als 40 Wochen auf der Großen Mittelstrecke gespielt haben, einen viel größeren Drang haben, eine Familie zu gründen und darum schneller legen als ihre Schlaggenossinnen? Wir können das ziemlich gut verstehen, weil sie während dieser ganzen Zeit nur sporadisch Eier haben durften. Man kann sehr gut sehen, dass diese Täubinnen, wenn sie dann so weit sind, dass sie züchten dürfen, sehr schnell legen, und ihre Jungen haben erst ein paar Tage einen Ring am Bein, wenn sie schon wieder ein Ei ins Nest legen. Der Vogel brauchte gar nicht erst zu treiben, und doch ist ein Ei da. Vielleicht nicht befruchtet? Wir wissen es nicht, weil wir alle Eier sofort wegnehmen, da wir sie nicht zum zweiten Mal aufs Nest kommen lassen wollen. Aber auch getrennt sitzende Täubinnen, die durch ein Umlaufsystem noch täglich zu ihrem heranwachsenden Jungen dürfen, können auch schnell ein Ei deponieren. Obwohl wir uns stark bemühen und verhindern wollen, dass sie so schnell zum zweiten Mal legen, gelingt uns das nicht immer. Die Natur nimmt ihren Lauf und gibt dem Züchter ein gutes Gefühl, der dadurch feststellen kann, dass sich seine Tauben in guter Verfassung befinden. Denn Weibchen, bei denen etwas nicht in Ordnung ist, werden längst nicht so schnell legen. Ein Beispiel für das hier Erwähnte beschreibe ich in dem, was jetzt folgt.

  
Mysterie Lady

Es ist die Geschichte unserer "MYSTERIE LADY", unseres Augapfels und unseres Stolzes mit ihren 12 Preisen unter den ersten 100 national und 6 Preisen unter den ersten 30 national. Außerdem war sie 2011 olympische Ass-Taube in Poznan, Polen. Sie hat mehr als 40.000 Preiskilometer geflogen, was etwa 38 Mal Barcelona bedeutet. Ihre Ringnummer: NL 07-1821757. Am Ende der Saison 2009 zog sie in die Voliere um, wo sie sich ein neues Federkleid zulegen sollte, um anschließend zur Winterzucht eingesetzt zu werden. Als wir uns jedoch ihre Ergebnisse ansahen, ging uns ein Licht auf. Bei uns kommt es nur selten vor, dass wir vierjährige Tauben noch in den Kampf schicken. Das hat nichts mit Tauben zu tun, die in diesem Alter mit ihrem Latein am Ende sind, sondern wir wissen aus Erfahrung, dass Tauben, die drei Jahre lang jede Woche von Mitte April bis Mitte September auf der Kleinen Weitstrecke und Großen Mittelstrecke gespielt wurden, zu viel Erfahrung gesammelt haben und darum die Flüge immer mehr in ihrem eigenen Rhythmus abspulen. Mit anderen Worten: Es wird unheimlich schwer, solchen Tauben noch etwas vorzumachen und sie zu motivieren. Sie sind so routiniert, haben so viel Erfahrung, haben so viel erlebt, dass sie gleichsam wie Weitstreckentauben werden, die in einem gemächlichen Tempo nach Hause fliegen. "Mysterie Lady" wurde also Anfang 2010 reaktiviert und erneut in die Reisemannschaft eingegliedert. Sie musste noch ein paar frühe Preise fliegen, um eine reelle Chance auf eine Platzierung bei den olympischen Ass-Tauben in Poznan/Polen 2011 zu haben. Sie vertrat Belgien schließlich auf der kürzlich veranstalteten Olympiade in der Kategorie C: 6 Flüge über mehr als 500 Kilometer. Ehe es so weit war, kostete uns das mehrmals Schweiß und Blut und dazu noch verständliche Angst. Es begann nach fünf Wochen totaler Witwerschaft. In der Woche vor dem Nationalflug von Châteauroux wollte sie sich nicht länger im Sitzregal einsperren lassen. Sie war unruhig und wollte mir zu verstehen geben, dass etwas nicht in Ordnung war. Ich wollte nicht glauben (sie war noch immer gut geschlossen), dass sie kurz vor dem Legen stand. Aber als ich sie frei ließ und sie anfing im Gritkasten zu scharren und sich auch darin hinhockte, wusste ich, was die Stunde geschlagen hatte. Ich habe sie dann vorsichtig aufgehoben und zurück zu ihrem Männchen gebracht, die Nistschale umgedreht und eine Nisteinlage hineingelegt. Und tatsächlich: Eine Stunde später legte sie ein Ei und 48 Stunden später das zweite Ei. Das war am Mittwoch. Beide Eier haben wir sofort weggenommen (sie waren auch wirklich befruchtet), weil sie am nächsten Tag für Châteauroux eingesetzt werden musste. Es hat ihr nichts geschadet, im Gegenteil, sie gewann einen Preis im ersten Hundertstel. Nichts ließ uns jedoch vermuten, dass sie das ganze Szenario noch einmal wiederholen würde und das in einem Augenblick, in dem das sicherlich für große Probleme hätte sorgen können. Stellen Sie sich vor: Sie kommt am Samstag von Salbris nach Hause, bleibt einige Stunden bei ihrem Männchen und ihrem Körnerjungen, das wir ihr untergelegt hatten und wurde dann zusammen mit allen anderen Täubinnen nach ihrem täglichen Aufenthaltsort umquartiert, wo sie wieder eingesperrt wurde. Sie sollte noch am letzten Flug der Saison teilnehmen, dem Nationalflug von Gueret, und es sah alles prima aus. Aber als sie am Dienstag in der Woche vor Gueret wieder darum bettelte, aus ihrer Zelle befreit zu werden, fielen alle meine Illusionen und Träume zusammen wie ein Kartenhaus. Ich rief meine Frau und schrie: "Sag', dass das nicht wahr ist!" Aber sie nickte, und ich sah auch die Angst in ihren Augen. "Was ist nun wieder los?" fragte ich mit bebender Stimme. "Wieder ein Ei unterwegs?" Ich konnte es nicht glauben, wollte es auch nicht einsehen und akzeptieren. Das bedeutete, dass sie ihr zweites Ei am Einsatztag für Gueret legen müsste. Und wer spielt noch eine Täubin auf 576 km auf dem letzten Flug einer schweren Saison von 24 Wochen ohne Pause, und wenn man dann noch warten muss, bis sie das zweite Ei gelegt hat, damit man zum Einsetzen fahren kann? Wir ließen sie also wieder in ihre Nistzelle laufen, wo ihr Männchen und ein 20 Tage altes Junges auf sie warteten. Sie plusterte sich auf, drängte das Junge etwas zur Seite, und wenig später war das Ei da. Und ja, wir haben unser Herz festgehalten, ihr Vertrauen geschenkt und sie auch gespielt. Sie hat ihre Sache trotz dieses Handikaps noch sehr gut gemacht. Sie gewann den 8./459 Tauben provinzial, den 70./2.970 Tauben national und den 15./1.221 Tauben national Zone C. Und danach noch eine weitere erfreuliche Nachricht: Ihre beiden Eier waren befruchtet. Aber warten Sie, die Geschichte geht noch weiter. Man weiß inzwischen schon, dass wir die Gewohnheit haben, unsere Tauben nach dem Ende der Saison sofort zu trennen. Die Reiseweibchen werden in die Voliere gesetzt und die Männchen bleiben auf dem Schlag, von dem sie geflogen haben. Die Mauser setzte nach wenigen Tagen ein. Auch "Mysterie Lady" sah aus wie ein gerupftes Huhn, es war wirklich kein Anblick. Mein Frau berichtete mir, dass es draußen in den Volieren sehr kalt wäre. Sie fragte mich: "Hast du denn oben kein Plätzchen für sie?" Und so setzten wir sie ganz allein wieder in das Weibchenabteil, nur mit Futter und Wasser und etwas Kalkstein. Das Einzige was ich getan habe, war, dass ich jedesmal, wenn ich an ihrem Abteil vorbeiging, kurz mit ihr sprach. Und ob Sie es nun glauben oder nicht, einige Tage später scharrte sie wieder im Gritkasten. Erschrocken von diesem Anblick rief ich wieder meine Frau dazu.

Meine Koordinator, nicht nur in der
Nacht aber wie Sie selbst sehen können,
auch tagsüber ... hier bei den 2011
Jungen, unser Austausch für die Zukunft.

Für eine Frau ist es ein großes Zeichen von Liebe, ungefragt zu helfen. Aufbauende Kritik zu üben, ist ein Werk der Liebe. Und es liegt auch in ihrer Art, die Dinge verbessern zu wollen. Tauben sind jedenfalls wie Frauen: Je mehr sie sich umsorgt fühlen, desto anhänglicher sind sie. Meine Frau konnte es dieses Mal auch nicht glauben. Schnell wurde ein Vogel vom Zuchtschlag geholt und eins, zwei, drei war die Befruchtung vollzogen. Am Abend legte sie ihr erstes Ei und 48 Stunden später das zweite. Das erste war nicht befruchtet, das zweite wohl. Das bestätigt wieder die Erfahrung, die wir gemacht haben, dass Eier bis zu zwei Tage vor dem Legen befruchtet werden können. Was haben wir letztendlich daraus gelernt? Alles kann, aber nichts muss. Und damit wird einem auch klar, dass man niemals bedauern muss, was man getan hat, sondern viel mehr das, was man noch nicht getan hat.

Leserfrage
"Fliegen mit offenem Schnabel... Welche Antibiotika muss ich geben?"

Antwort
In erster Linie muss man wissen, dass das Fliegen mit offenem Schnabel und das Hecheln und Nach-Luft-Schnappen bei der Landung während des Winters nichts mit Ornithose zu tun hat, und es ist auch kein Zeichen für eine Infektion der Atemwege. Das ist in Wirklichkeit eher eine Folge der weniger guten Kondition der Taube selbst. Darüber wollen wir uns für heute und alle Zeit im Klaren sein.

Beim nächsten Mal werden wir die Frage über den Gebrauch von Erbsenstroh auf dem Schlag der Reisetauben beantworten. Noch kurz etwas Geduld...

THE LOST SON

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