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Nachricht gesendet Donnerstag, 9. Juni 2011

Ein interessantes Gespräch mit einem Wissenschaftler
 

Ich habe mit Jean-Louis Jorissen ein langes Gespräch über das neue Produkt RONI geführt. (Regular Oligosaccharides for Normalizing the Intestin)

Es wurde eine Geschichte über Prebiotika und Probiotika anstelle von Antibiotika, was seine inzwischen weit und breit bekannte Botschaft ist. Auch mit Willem de Bruijn habe ich oft über diese Materie gesprochen. Willem war schon sehr früh ein begeisterter Anhänger dieser Methode. Willem ist Zahnarzt und hat genau wie seine Frau, die Ärztin ist, eine wissenschaftliche Ausbildung genossen. Vor diesem Hintergrund waren sie schon länger überzeugt, dass es mit dem ungehemmten Antibiotikagebrauch so nicht weitergehen konnte.

Ein praktisches Verständigungsproblem bei der Vorstellung von Nutrienten und Nutrizeutika liegt meiner Meinung nach darin, dass man bei der Beschreibung des Produktes bestimmte Worte nicht benutzen darf. Man darf diese Produkte nicht als Arzneimittel bezeichnen. Nicht zugelassen sind zum Beispiel die Worte "Blut", "Leber" usw. Auch Hinweise auf Vorbeugung gegen Krankheiten oder Heilung sind nicht erlaubt. Geht man dabei zu weit, wird man unerbittlich zurückgepfiffen, weil man es dann als Arzneimittel bezeichnen könnte. Arzneimittel müssen speziell registriert und alle Aussagen bewiesen werden.

Das neue RONI soll ein "Bioregulator des digestiven Ökosystems" sein (Regular Oligosaccharides for Normalizing the Intestin).
Das digestive Ökosystem ist eine genau aufeinander abgestimmte Bevölkerung des Darmes, in der es genau wie bei den Menschen leider zwischen den zahllosen Guten auch eine Reihe von Schlechten gibt.
Diese Materie interessiert mich selbstverständlich außerordentlich. Als Züchter habe ich eine lange Vergangenheit, während der der Gebrauch von Antibiotika eine feste Regel war. Ich habe nun gelernt, dass man mit dem neuen Vorgehen ohne Antibiotika  viel weiter kommt. Ich bin wie bekannt nicht mehr der Jüngste, aber meine Wissbegier und meine Suche nach Verbesserung nehmen noch jeden Tag zu. Das hält mich jung und verschafft mir jetzt in meinem Leben als erfahrener Taubenliebhaber viel Spannung. Ich kenne jetzt die zwei Welten...
Während meiner vielen Gespräche mit Jean-Louis Jorissen habe ich das, was er mir erklärt hat, sehr schnell begriffen. Er versucht nämlich, die Wissenschaft allgemein verständlich darzustellen.
Ich löcherte ihn mit vielen Fragen, sodass es ein langes, interessantes und lehrreiches Gespräch wurde. Ich versuche hier, es so gut wie möglich wiederzugeben.

Welche Verbindung besteht zwischen der Taube als Wirt und ihrer Darmflora?

Die Darmflora besteht aus einer großen Zahl von Bakterien, die für die vitalen Stoffwechselaktivitäten verantwortlich sind.
Die Darmflora ist in ihrer Gesamtheit außerordentlich komplex und kann ihren Wirt sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Das so genannte Mikrobiot (die gesamte Bevölkerung durch Keime) übt eine schützende Rolle gegen das Überhandnehmen oder die Kolonisation von unerwünschten krankheitserregenden Keimen aus. Es hat die Fähigkeit, das Immunsystem anzuregen, und es spielt eine regulierende Rolle bei bestimmten Stoffwechselvorgängen.
Die geringste Veränderung im Gleichgewicht zwischen Saprophyten (natürliche, von Abfall lebende Bakterien, die guten) und pathogenen Keimen (die vom lebenden Gewebe des Wirtes leben, die schlechten) kann im schlimmsten Fall zu ernsthaften Problemen führen. Kurzfristiger Stress zum Beispiel durch Transport, Alter und hormonelle Veränderungen können dieses Gleichgewicht stören.

Was können die Folgen eines gestörten Gleichgewichtes ein?

Aktuelle Studien an Ratten haben bewiesen, dass schwerleibige an einem Ungleichgewicht ihres Mikrobiots leiden. Ihre Darmflora ist im Gegensatz zu der von nicht schwerleibigen arm an Bacteroiditen und reich an Firmicuten. Eine weniger kalorienreiche Ernährung führt zu einer bedeutenden Steigerung ihrer bacteroiditen Darmflora. Bei dem Experiment mit Ratten wurde die Darmflora schwerleibiger Ratten auf nicht schwerleibige Ratten übertragen. Nach einigen Wochen nahmen die nicht schwerleibigen Ratten bedeutend an Gewicht zu. Das zeigt an, dass eine klare Verbindung zwischen der Darmflora und Übergewicht besteht.

Können wir die mikrobielle Darmflora beeinflussen?

Dass das mikrobielle Biotop des Darmes eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielt, ist weitgehend unbestritten.
Von diesem Prinzip wird ausgegangen, um verschiedene Konzepte für "eine ausgewogene Darmflora" oder "Stimulation der guten Darmflora" vorzustellen, wobei das Augenmerk immer darauf gerichtet ist, sowohl die Zusammensetzung der Darmpopulation als auch den Stoffwechsel des intestinalen (zum Darmkanal gehörigen) Ökosystems zu ändern.
Bestimmte Stoffe können die Mikroflora folgendermaßen beeinflussen:
1. Durch Zuführung zusätzlicher lebender Mikro-Organismen, wobei man davon ausgeht, dass sie nützlich sind und die dank ihres Anpassungsvermögens an unser Verdauungssystem (sehr saurer pH-Wert im Magen, Salze und starke Enzyme) viele Stellen im Verdauungssystem erreichen und dort metabolisch aktiv werden.
Das sind die Probiotika.
2. Durch unverdauliche Substrate, die in den Dickdarm gelangen, können bestimmte, als gut angesehene Bakterien gefüttert werden, wodurch diese wachsen und sich vermehren.
Das sind die Prebiotika.

Was sind Probiotika?

Der Darm enthält eine große Zahl von Mikro-Organismen, die Mikro-Flora. Diese hat eine symbiotische Beziehung zum Wirt und schützt ihn vor Infektionen, hilft bei der Verdauung und produziert nützliche Metaboliten unter anderem für das Immunsystem. Es sind also lebende mikrobielle Nahrungsergänzungen, die einen günstigen Einfluss auf den Wirt ausüben, indem sie sein mikrobielles Gleichgewicht verbessern.
RONI enthält Bacillus Subtilis, einen Stamm, der vom europäischen Gesetzgeber zugelassen ist. Dieser Stamm wird so aufbereitet, dass er seine Wirksamkeit nicht durch die Verdauungssäfte und die Gallflüssigkeit verliert. Das Vorhandensein dieser Bakterien begünstigt die Population von Laktobakterien, die wiederum Milchsäure produzieren, die ihrerseits den Infektionsdruck durch Salmonellen, Campylobacter, Clostridium, verschiedene Coli-Formen usw. eindämmen.

Was sind Prebiotika?

Verglichen mit Probiotika, die von außen Bakterien zuführen, haben die Prebiotika den Vorteil, auf die körpereigenen Bakterien einzuwirken. Sie beeinflussen das natürliche Ökosystem, indem sie die Mikro-Organismen, die eine günstige Wirkung haben, fördern. Das Konzept der Prebiotika ist an die Entwicklung der funktionellen Fütterung gebunden.
Ein Prebiotikum ist eine nicht verdauliche Substanz, die beim Wirt eine vorteilhafte physiologische Wirkung in Gang setzt, indem es auf spezielle Weise das Wachstum und/oder die Aktivität einer begrenzten Zahl von Bakterien-Populationen, die bereits im Darm vorhanden sind, anregt.
Prebiotika sind Mischungen aus natürlichen Hexosen, die in den Nahrungsmitteln (Obst und Gemüse) enthalten sind. Sie können auch durch Biosynthese von Einfach- oder Mehrfachsacchariden entstehen. Diese sind aufgrund ihres Nährwertes besonders interessant. Davon können täglich etwa 5 bis 25 Gramm pro Kilogramm dem Futter zugefügt werden. Diese Mehrfachzucker sind resistent gegen Hydrolyse (Aufspaltung) durch die im Verdauungstrakt enthaltenen Enzyme. Sie können so unverändert den Dickdarm erreichen, wo sie als Substrat für die körpereigene Darmflora dienen.
Die Änderungen an der Darmflora durch diese Saccharide beeinflussen die Funktionen des gesamten Körpers. Die regelmäßige Aufnahme dieser Bestandteile macht es möglich, Einfluss auf die Darmflora zu nehmen und darüber hinaus auch auf Störungen der Verdauung, auf die Immunität, die Aufnahme von Mineralien und den Gehalt an Plasmalipiden (Fetten).
Die biochemische Vielfalt der Prebiotika hat ihren Ursprung in der natürlichen Vielfalt und in den zahllosen vorhandenen Syntheseprozeduren.
Prebiotika sind meistens Oligosaccharide kleineren Umfangs, die sich durch die Art ihrer Monosaccharide und die Verbindung zwischen diesen Einfachzuckern voneinander unterscheiden. Diese Faktoren bestimmen ihre physikochemischen und physiologischen Eigenschaften.
Die chemische Struktur der Oligosaccharide ist von Bedeutung für ihren Gebrauch durch die Bakterienstämme und damit für die Beeinflussung zahlloser Funktionen wie die Darmflora selbst, die Bildung von kurzkettigen Fettsäuren und auch den Darmtransit.

Verändern Prebiotika die Darmflora?

Man war lange Zeit überzeugt, dass die bakterielle Zusammensetzung der Darmflora für jedes Wesen festlag und dass diese nur wenig durch die Ernährung beeinflusst werden konnte. Das Aufkommen der Prebiotika hat gezeigt, dass diese Ansicht nicht richtig war und dass es möglich ist, die Population dieser Bakterien - sicherlich für eine bestimmte Zeit - zu beeinflussen. Diese Beeinflussung hat mehrere Auswirkungen auf die metabole Aktivität der Darmflora. Sie steuert die Fermentation und andere enzymatische Vorgänge der zahllosen Darmfunktionen.
Die Fermentation im Dickdarm durch die Poly- und Oligosaccharide führt zur Vergrößerung der Biomasse. Der beste Beweis für die prebiotische Wirkung eines Stoffes ist die Erhöhung der Konzentration bestimmter Populationen von Bakterien, die Milchsäure produzieren (wie z.B. Bifiobakterien beim Menschen). Die Veränderungen der Bakterienkonzentrationen entstehen durch Oligosaccharide in der Darmflora und haben Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel. Neben des erhöhten Wachstums der Bakterien durch die Verdauung der Oligosaccharide entstehen gleichzeitig verschiedene Metaboliten (Abbauprodukte), die eine außerordentlich interessante Wirkung auf die Instandhaltung des komplexen Darmgleichgewichtes haben.

Können diese Prebiotika das Fett im Futter der Taube, das du für so wichtig hältst, verdauen?

Sie tragen sogar aktiv zu der so wichtigen Bildung von kurzkettigen Fettsäuren bei! Dieser Vorgang findet vor allem im vorderen Teil des Dickdarms statt, worauf sie zum hinteren Teil weitertransportiert werden. Die kurzkettigen Fettsäuren senken den Säuregrad des Darminhaltes, wodurch das Wachstum einer Reihe von pathogenen Keimen eingedämmt wird. So blockieren die Propionate (Vorstufe von Fettsäuren) das Wachstum von E.Coli und bestimmten Salmonellen-Arten. Ihre Metaboliten tragen zur Erhaltung der normalen Darmfunktion bei, weil sie von den Wandzellen des Dickdarms verdaut werden, wofür sie die wichtigste Nahrungsquelle sind. 95 % der kurzkettigen Fettsäuren werden im Dickdarm umgewandelt und aufgenommen. Zu den vielen Aufgaben der kurzkettigen Fettsäuren gehören die Erhöhung der Blutzirkulation im Darm, die Verbesserung der Darmbewegung, der Transport von Elektrolyten und die Verringerung von Entzündungen.

Verändern die Prebiotika dünnen Kot?

Die Wirkung beruht auf der Erhöhung der Bakterienmasse im Kot und dem Gehalt an freiem Wasser, das an die Bakterien gebunden ist. Der höhere Gehalt an Wasser im Kot hängt mit einer Änderung der Konsistenz und der Plastizität zusammen. Dieses zusätzlich gespeicherte Wasser ist während des Fluges sehr wichtig.

Gibt es außer der besseren Aufnahme von Fett noch andere positive Wirkungen?

Der Darm ist im Rahmen der allgemeinen Zirkulation die Drehscheibe für den Austausch zahlloser Substanzen. Die Prebiotika bewirken die Aufnahme und die Erhaltung verschiedener Mineralien, darunter Kalzium, Magnesium und auch Eisen. Bei Tieren hat eine Studie nachgewiesen, dass der Gebrauch von Prebiotika in Kombination mit der Verabreichung von Kalzium zu einer Stärkung der Knochenstruktur führte. Das ist vor allem eine Folge der Senkung des Säuregrades durch Fermentation der Prebiotika. Das führt zu einer besseren Löslichkeit der Mineralien in der Darmhöhlung selbst und zu einer erhöhten Absorption durch die Darmschleimhaut. Eine der wichtigsten Aufgaben der Darmflora ist die vorhergehende Fermentation der unverdaulichen Substanzen in den vorderen Teilen des Darmes. Ein vier Wochen dauernder Versuch mit der Verabreichung von bioregulatorischen Oligosacchariden an Ratten hat bei der Analyse ergeben, dass es je nach den verabreichten Bakterien unterschiedliche Fermentationen gab. Roni-Oligosaccharide werden vorzugsweise durch Bifidobakterien und Bakteroiden fermentiert und viel geringer durch Clostridium. Werden jedoch alle drei Stämme gleichzeitig angeboten, wird Roni quasi vollständig fermentiert. Roni wird leichter durch Bifidobakterien und Bakteroiden verdaut als durch Clostridium.
Von diesen drei wichtigen Familien von Mikro-Organismen kann Clostridium als unsicherster und ungünstigster Stamm für das Darmgleichgewicht angesehen werden.
Das ist also eine für die Darmflora sehr vorteilhafte selektive Fütterung.
So wurde bei einem Experiment mit Hunden festgestellt, dass die Population von Bakteroiden stärker zunahm, wenn die Tiere Roni-Oligosaccharide bekamen, als wenn ihnen andere Oligosaccharide verabreicht wurden.
Diese Ergebnisse weisen nach, dass Roni ein gutes Substrat für Bakteroiden ist und dass die Aufnahme davon das Wachstum dieser Keime im Gegensatz zu anderen Prebiotika, die mehr die Bifidobakterien stimulieren, fördert. Das ist zum Vorteil für den Wirt, denn die Bakteroiden verfügen über ein umfangreiches Arsenal an Enzymen, um die komplexen Kohlenhydrate (Zucker) aufzuspalten, wodurch die Verdauung sehr gefördert und Problemen vorgebeugt wird. In der gesamten Schleimhaut des Verdauungssystems legen sie sozusagen einen Teppich an, der die pathogenen Keime daran hindert, sich festzusetzen.

Ein bisschen viel für mich, Jean-Louis. Fass' das bitte noch einmal kurz zusammen.

Wie bereits gesagt, kann die Fermentation bestimmter Oligosaccharide durch Bakterien der Darmflora eine Menge Metaboliten (Abbauprodukte) hervorbringen, die für den Wirt nützlich sein können. Eine Studie mit Oligosacchariden hat nachgewiesen, dass kurzkettige Fettsäuren gebildet werden, die ihrerseits den allgemeinen Säuregrad im Kot senken.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Erhöhung des Gewichts von Wasser im Kot, wodurch der Darmtransit vereinfacht und darüber hinaus eine Reserve an verfügbarem Wasser für eine Anstrengung angelegt wird.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die starke Zunahme an kurzkettigen Fettsäuren, die eine Senkung des pH-Wertes verursachen. Diese Senkung des pH-Wertes verhindert die Ausbreitung oder die Festsetzung von pathogener Darmflora, die häufig die Ursache für gesundheitliche Probleme sind.
Die Produktion kurzkettiger Fettsäuren, vor allem von Acetaten und Propionaten nimmt zu. Das ist von großer Bedeutung für die Aufnahme von Mineralien.
Diese Fettsäuren selbst sind in einem sauren Milieu leichter löslich und werden so viel besser von der Darmschleimhaut aufgenommen.
Die oben genannten Propionat-Fettsäuren sind ein Trumpf für den Organismus, weil sie ein Bundesgenosse im Kampf gegen die Überwucherung der Darmflora durch Salmonellen, E.Coli und andere ungewünschte Keime sind.

So weit mein Gespräch mit dem Mann von der Wissenschaft. Hoffentlich ist jetzt einiges klar geworden.

THE LOST SON

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