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De Belgische Reisduif

 

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Nachricht gesendet Donnerstag, 20. Januar 2011

"Ein Glück, dass nach der Sünde die Reue kommt..."
 

Das neue Jahr hatte kaum begonnen, als ich mir schon ein paar Minuspunkte eingehandelt hatte. Meine Frau und ich lagen noch im Bett, es war noch stockdunkel, aber wir waren beide  hellwach, ohne jedoch etwas zu sagen. Auf einmal unterbrach meine Frau die Stille, und man stelle sich vor, was sie zu mir sagte. Man hätte es nicht für möglich gehalten, und doch war es so. Sie sagte wörtlich: "Michel, ich habe den Eindruck, dass du ZU wenig Luft auf den Reiseschlägen hast." Ich hörte ganz deutlich, was sie sagte, aber gab keine Antwort. Ich dachte: "Was hat sie nun wieder gemerkt? Wo holt sie das nun wieder her?" Denn so bin ich, ein bisschen widerborstig. Nicht sofort zu reagieren, gleichgültig zu sein und vor allem nicht zu antworten auf das, was sie sagte, war verkehrt und tut einer Frau weh. Denn wenn man als Mann schweigt, ist eine Frau schnell geneigt, das Schlimmste zu denken. Und wenn Frauen in einem Dialog sprechen, geben sie nicht nur Informationen, sondern geben auch etwas von sich selbst. Das fühlte ich sehr gut, und doch versäumte ich die Chance, um zu punkten und die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu rücken.

Für mich begann 2011 also in gedrückter Stimmung. Und mit so einem Gefühl konnte ich nicht lange leben. Als wir dann an diesem ersten Morgen des neuen Jahres zusammen frühstückten, habe ich das Gespräch mit folgenden Worten wieder aufgenommen: "Yu-Chin (das ist der Name von meiner Frau), wie kommst du in Gottes Namen darauf, dass auf unseren Reiseschlägen ZU wenig Luft (lies Lüftung) vorhanden sei?" Ihre Antwort war kurz und bündig: "Dort hängt so viel weißer Staub an den Wänden und Fenstern. Du hast wieder Veränderungen an den Schlägen vorgenommen und sowohl vorne als auch hinten unter dem Dach alles zugemacht. Der Staub kann nirgendwo hin." Ich konnte wieder nicht antworten, aber habe nachgedacht. Viel länger als gut war, denn sie stand auf, nippte noch kurz an ihrer Tasse Kaffee und ging weg, um ihre tägliche Arbeit bei den Tauben zu verrichten. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit wurde mir bewusst, etwas falsch gemacht zu haben. Und wieder fühlte ich mich schuldig. Frauen sind schon sehr speziell. Wir Männer begreifen meistens zu spät, dass ihre Gefühle sich nicht so sehr um die Außenwelt drehen, sondern viel mehr darum, wie sie die Außenwelt erfahren. Die Folge davon? Die Fenster auf den Reiseschlägen werden nun täglich weit geöffnet, zumindest für eine bestimmte Zeit. Ja, auch ich lerne noch immer dazu und begreife erst jetzt so richtig, dass Luft und Licht eine sehr große Rolle spielen und das vor allem während der Zeit, in der die Tage kurz und die Nächte lang sind.

Inzwischen tragen alle Jungtauben der ersten Runde einen Ring am Bein. Und bis jetzt blieb weiterhin alles ruhig auf den Schlägen. Bis sich heute, am 5. Januar wieder ein Vogel als Angreifer, als Raufbold entpuppte. Er wollte unbedingt die Zelle von seinem Nachbarn besetzen mit allen Folgen davon. Mit meinem Zauberstab vertrieb ich ihn mehrmals kurz nacheinander. Aber was glauben Sie? Es half nichts. Auch ein paar ordentliche Schläge brachten ihn nicht zur Vernunft. Also wurde die Nistzelle seines Nachbarn mit weißem Papier beklebt und die Zwischenwand nach unten gelassen. Das würde ihn hoffentlich abschrecken, wenn er demnächst wieder versuchen sollte, sein Territorium auszubreiten. Die Nachbarn abwechselnd einsperren, hilft für ein paar Tage. Aber wenn sie dann wieder frei auf dem Schlag sind, fängt das Spielchen von vorn an: kämpfen, ohne aufzugeben. Das brachte uns also auch nicht weiter. Und als ich dann am Nachmittag etwas später als gewöhnlich auf die Schläge kam, hörte ich das Gerappel schon, bevor ich die Schläge betrat. Und was sah ich dann? Blut und noch einmal Blut in der mit weißem Papier ausgeschlagenen Nistzelle. Aber sowohl der Eindringling als auch der Bewohner der Nistzelle hatten genug. Ihr Kampf war beendet, und trotzdem wollte keiner der beiden auch nur einen Zentimeter weichen. Ein schöner Anblick: mit Blut bedeckte Nasenwarzen und Augenränder, nicht zum Ansehen. Bei mir brannten die Sicherungen durch. Ich griff mir den Eindringling und riss ihm mit einer Hand den gesamten Schwanz aus, in der Hoffnung, dass er etwas ruhiger werden würde und nun all seine Energie gebrauchen müsste, um einen neuen Schwanz nachwachsen zu lassen. Und normalerweise zieht eine Taube ohne Schwanz bei einem Kampf den Kürzeren. Aber auch das schien nicht zu helfen.

Was bewegt so eine Taube eigentlich? Wenn wir jedoch gut beobachten, begreifen wir erst richtig, dass Vögel, die ein Nest haben, immer auf der Suche nach einem anderen Platz in der Nähe, aber nicht in ihrer Nistzelle, sind. Und wenn so ein Platz nicht vorhanden ist, geht man eben beim Nachbarn auf die Suche. Auch in der freien Natur schläft das Vogelmännchen nicht auf dem Nestrand sondern in der näheren Umgebung. Davon ausgehend, wurde es mir plötzlich klar... Wir brachten einige zusätzliche Sitzbrettchen an, links und rechts und vorne bei der Schiebetür. Und was sehen wir nun? Der Eindringling fand ziemlich schnell seinen Sitzplatz und belästigt seinen Nachbarn seitdem nicht mehr. Zwar nur kleine Dinge, aber man muss ein Auge dafür haben. Auf demselben Schlag in derselben Abteilung trat auch noch ein zweiter Fall auf. Auch bei ihm haben wir dasselbe gemacht, und auch er scheint sich jetzt beruhigt zu haben. Natürlich ist das von meiner Frau nicht unbemerkt geblieben. Als ich die Tauben morgens rausgelassen hatte, fiel es ihr schnell auf: Zwei Tauben ohne Schwanz in der Luft. Schnell wie der Wind, ich war noch dabei die Fenster zu schließen, stand sie neben mir. Ich wusste genau, was sie sagen würde: "Bist du jetzt wirklich verrückt geworden? Warum hast du das gemacht?" Ich wollte keine Erklärung abgeben (wieder falsch von mir) und so fuhr sie fort: "Das müssten sie einmal bei dir machen!" und ich musste sehen, dass ich wegkam, denn sie hatte schon meinen Zauberstab zur Hand. Wenn ich jetzt alles noch einmal überdenke, dann wäre es wirklich nicht nötig gewesen, den beiden Eindringlingen den Schwanz auszureißen. Ich hätte früher für zusätzliche Sitzbrettchen sorgen müssen. Dann wäre es vielleicht nie zu einem Kampf gekommen. Ich, der ich alles auf dem Schlag sehe... Ich schäme mich jetzt in Grund und Boden, denn auf unserem Zuchtschlag kann man dasselbe feststellen. Kein einziger Vogel schläft nachts in seiner Nistzelle. Warum auch? Allerdings sind dort ausreichend Sitzbrettchen vorhanden. Das hatte ich bereits vor ein paar Jahren bemerkt, und trotzdem vergaß ich, diese Linie weiterzuverfolgen und auch auf dem Reiseschlag anzuwenden. Vor allem dann, wenn die Reisetauben züchten. Fange ich dann doch an, alt zu werden? Es scheint so... Es ist nun meine Sache, 2011 das Gegenteil zu beweisen. Wer lebt, wird es sehen.


“Hier sind sie, die Kämpfer ... obwohl ohne Schwanz ...”

Frage
Eine Leserin fragt: Welches Futter gibt man seinen Reisetauben, Männchen und Weibchen, während der Ruheperiode (Januar bis April), die nicht züchten müssen? Sie weiß inzwischen, dass wir Versele Laga füttern.

Nun, wir haben auch so eine Gruppe von Tauben, Männchen und Weibchen, die nicht züchten dürfen und die also bis zu den ersten Trainingsflügen ungepaart bleiben. Diese Tauben bekommen bei uns halb Rui-Subliem von Versele Laga und halb Rui-Multine Plus IC von Versele Laga. Nur ein Mal am Tag (am späten Nachmittag) bekommen sie eine Mischung dieser zwei Körnermischungen. Einen gut gefüllten Esslöffel pro Taube. Normalerweise bleibt noch etwas Gerste liegen, die sie am nächsten Morgen fressen können. Mehr über Fütterung, ein doch sehr wichtiges Kapitel, in einem meiner nächsten Beiträge.

THE LOST SON

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